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Ablehnung von zweitem Impfzentrum im Kreis Wesel enttäuscht die Hoffnung vieler älterer Menschen


Landtagsabgeordneter Ibrahim Yetim:

Die Entscheidung des Landes NRW, kein zweites Impfzentrum im Kreis Wesel zu errichten, ist für meinen Landtagskollegen René Schneider und mich nicht nachvollziehbar. Es vergeht derzeit kaum ein Tag, an dem wir nicht von älteren Menschen angerufen werden, die ein wohnortnahes Impfangebot dringend benötigen, aber genau das wird es nun nicht geben.

 

Dass zunächst die Bürgermeister der Wir4-Städte Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg sowie später auch Landrat Ingo Brohl (CDU) diese Idee aufgegriffen und an die Landesregierung herangetragen haben, habe große Erwartungen geweckt. Zuletzt hatte der Landrat suggeriert, durch seine guten Kontakte zur CDU-geführten Landesregierung ein Zentrum nach Moers oder Kamp-Lintfort holen zu können. Doch leider hat man in Düsseldorf nicht auf ihn gehört. Als SPD-Landtagsfraktion haben wir zuvor bereits weitere Impfzentren für große Flächenkreise und Städte gefordert – und eine Abfuhr von CDU und FDP erhalten.

 

Im Kreis Wesel, wo mehr als ein Drittel der Bewohner in der Wir4-Region leben, hätte ein Impfzentrum vielen älteren und weniger mobilen Menschen eine große Last genommen. Der Weg von Vluyn, Kapellen, Rayen oder Orsoy bis zum Impfzentrum nach Wesel ist für Seniorinnen und Senioren ohne Auto und mit Bus und Bahn kaum zu schaffen. Da hätten wir uns alle sehr viel mehr Verständnis von Ministerpräsident Armin Laschet und seiner Landesregierung gewünscht. Das Argument, es gebe hierfür zu wenig Impfstoff, ist schon in wenigen Wochen hinfällig. Wenn die Landesregierung ihren eigenen positiven Lieferprognosen glaubt, steht bald ausreichend Impfstoff für mehr als nur ein Zentrum zur Verfügung.